Sozialpädagogik
Seit Jahren beschäftige ich mich mit Elternarbeit in sozialpädagogischen Settings und stelle Forschungsergebnisse und Erfahrungen sozialpädagogischer Fachkräfte mit Elternarbeit in Verbindung. Dafür werden laufend wissenschaftliche Grundlagen von Elternarbeit studiert und einander gegenübergestellt. Wichtige Grundlagen für meine Haltung bilden unter anderem die Bindungstheorie nach Bowlby und dem Konzept der Lebensweltorientierung nach Thiersch.
Gelingende Elternzusammenarbeit bedingt, neben einer prinzipiellen Kooperationsbereitschaft aller Mitwirkenden, ein professionelles pädagogisches Selbstverständnis von Seiten aller Fachkräfte.
Die lösungsorientierte Haltung in der Sozialpädagogik
Die Fähigkeit, eine lösungsorientierte Haltung gegenüber anderen Menschen einzunehmen, ist (mit-)entscheidend bei der Anwendung des lösungsorientierten Ansatzes. Dies beinhaltet folgende Punkte:
- Positives Menschenbild
- Wertschätzende Haltung
- Nicht-Wissen
- Fragen statt sagen
- Die Klienten geben die Ziele vor
- Ressourcen und Fähigkeiten erkennen, auf das Gelingen fokussieren
- Mit dem Klienten sprechen, statt über ihn
- Hoffnung kreieren
- Mut zusprechen
Annahmen
Folgende Annahmen bilden – neben der lösungsorientierten Haltung – die Ausgangslage für die Arbeit mit den Klienten:
- Probleme sind Herausforderungen, die jeder Mensch auf seine ganz persönliche Art zu bewältigen sucht.
- Alle Menschen haben Ressourcen, um ihr Leben zu gestalten. In eigener Sache ist der Einzelne kundig und kompetent. Der Klient ist der Experte für das eigene Leben.
- Menschen können nicht „nicht kooperieren“. Jede Reaktion ist eine Form von Kooperation (auch das, was wir als Widerstand wahrnehmen).
- Nichts ist immer gleich. Ausnahmen deuten auf Lösungen hin.
- Menschen beeinflussen sich gegenseitig. Sie kooperieren eher und ändern sich leichter in einem Umfeld, das ihre Stärken und Fähigkeiten unterstützt.
- Es ist nützlich, dem Klienten genau zuzuhören und ernst zu nehmen, was er sagt. Wir sind versucht, zwischen den Zeilen zu lesen, aber dort hat es nichts.
- Es ist hilfreich, sich am Gelingen in der Gegenwart zu orientieren und davon kleine Schritte für die Zukunft abzuleiten.
- Mit etwas aufzuhören, etwas zu stoppen ist die schwierigste Form der Veränderung. Etwas Neues zu beginnen ist viel leichter und macht mehr Spaß.
- Man muss das Problem nicht kennen und analysieren, um eine Lösung zu finden.
- Was wir bekämpfen, verstärken wir.
- Hinter jedem Vorwurf und jeder Klage steckt ein Wunsch, den es sich aufzuspüren lohnt.
Literatur
- Michael Durrant: Auf die Stärken kannst du bauen: lösungsorientierte Arbeit in Heimen und anderen stationären Settings. 3. Auflage. Verlag Modernes Lernen, Dortmund 2002.
- Therese Steiner, Insoo Kim Berg: Handbuch lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. 3. Auflage. Carl-Auer-Systeme Verlag, Heidelberg 2008.
- Therese Steiner: Jetzt mal angenommen… Anregungen für die lösungsfokussierte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Carl-Auer-Systeme Verlag, Heidelberg 2011.
- Klaus E. Grossmann ... [et al.] (Hrsg.) ; aus dem Engl. von Karin Grossmann ... [et al.]
- Bindung und menschliche Entwicklung : John Bowlby, Mary Ainsworth und die Grundlagen der Bindungstheorie, Stuttgart: Klett-Cotta
- Thiersch, Hans, Spiegelungen. Lebensweltorientierung und Lebensbewältigung : Gespräche zur Sozialpädagogik, Beltz Juventa 2014
Die STEP®-Methode in der Kindererziehung
Mit dem STEP-Elterntraining lernen Sie schrittweise, wie Sie in herausfordernden Situationen liebevoll und konsequent reagieren können. Sie werden erfahren, wie Ihre eigenen Gefühle Wegweiser sein können, Ihr Kind zu verstehen und ihm zu helfen, ebenfalls seine Bedürfnisse wahrzunehmen. Wenn das Kind spürt, dass es verstanden wird, holt es die notwendige Unterstützung auf anderem Weg als durch Fehlverhalten.
Ziel des STEP-Programms ist es, den Eltern und weiteren Erziehungspersonen die Kompetenzen zu vermitteln, welche in die heutige Zeit passen: Partizipation und gegenseitiger Respekt & Gleichwertigkeit
Funktioniert das auch bei Kindern mit kognitiver Einschränkung?
Auch ein behindertes Kind braucht liebevolle Führung, Respekt, Ermutigung und den Glauben der Erwachsenen, dass es stark genug sein wird, um in der Gesellschaft selbstbestimmt zu bestehen.
Als Mutter und Sozialpädagogin mit langjähriger Erfahrung, lade ich Sie ein auf eine Reise zu Ihrem Kind, mit Ihrem Kind und für Ihr Kind!